Viel Platz nach oben, hier muss Lego nachbessern
Das Set wir nur in einer Pappschachtel geliefert, was der erste Kritikpunkt ist. Im Gegensatz zum Produkt Spike wird keine Sortier- und Aufbewahrungsbox mitgeliefert und schmälert so das Bauererlebnis erheblich, die Teile liegen entweder lose auf dem Tisch oder in der Pappschachtel.
Für das Sortieren sieht Lego lediglich markierte Bereiche in der Pappschachtel vor, allerdings hat sich dies erledigt sobald die Pappschachte geschlossen bzw. bewegt wird. Hier hätte Lego bei einem Produkt das 359 Euro kostet durchaus Sortierbehälter beilegen können und müssen.
Kritikpunkt 2 betrifft Minimumprinzip von Lego, so kommt man oft in die Situation das letzte benötigte Kleinteil im Teilehaufen endlos lange suchen zu dürfen. Dieses Minima-Prinzip ist es dann auch, dass weitere Kreativität im Keim erstickt; ein Modell zu erweitern scheitert oft an fehlenden/passenden Teilen. Der größte Anteil der Teile (über 50%) sind Achs-Konnektoren und Pins.
In Summe kann man natürlich die 5 Serviervorschläge bauen, größere Abwandlungen oder Erweiterungen sind dann aber kaum möglich. Für ein Kreativitätsset etwas mau. Das Zerlegen der Modelle wird durch fehlende Werkzeug ebenfalls erschwert, besonders die Kreuzachsen-Pins lassen sich extrem schwer wieder aus den Kreuzaufnahmen entfernen.
Auch negativ, bei ersten Anschließen, wird die Hardware aktualisiert (Hub und Motoren). Bei mir schlug dies beim ersten Mal sogar fehl. Beim Aufbau von Charlie wird u.a. darauf verwiesen (Tipp), dass auf die Markierungen an den Motoren geachtet werden soll, ebenso auf die Ausrichtung der Bauteile (z.B. der Zahndrehkranz, mit der gestrichelte Linie), was aber gar nicht möglich ist. Ist der Zahndrehkranz gemäß der Bauanleitung ausgerichtet, weicht die Markierung am Motor um ca. 3mm ab. Hier frage ich mich immer, wieso mir das auffällt, aber niemanden bei Lego? Schaut man sich die Zahnräder an, wird einem sofort klar, dass es technisch/mechanisch gar nicht möglich ist.
Positiv ist die Möglichkeit den X-Box-Controller anschließen zu können. Negativ, das es hierfür keinerlei Hilfestellung gibt. Im Web findet man Hilfe bei anderen Fans, Lego macht es sich hier sehr einfach. Dann ist es auch noch so, das der Controller immer als erstes mit dem PC verbunden sein muss (aktiv sein) und erst dann die Lego-App gestartet werden kann, andernfalls wird der Controller zwar von der App erkannt, aber dann nicht verwendet.
Abschließend bleibt ein ungenügendes Preis-/Leistungs-Verhältnis festzuhalten, Sortierboxen, etwas mehr Teile, eine gute Dokumentation zu Scratch sind einfach ein Muss. Nun betrachtet Lego zwei Sterne als „fair“, das Set bleibt m.M.n. deutlich drunter, so bleibt mir nur die Ein-Sternebewertung übrig.